Stuhl­inkontinenz

Wir sind uns bewusst, dass Stuhlinkontinenz sehr besorgniserregend und peinlich sein kann. Sie sind jedoch damit nicht allein, 2 – 3 % der Menschen aller Altersgruppen sind davon betroffen. Stuhlinkontinenz ist das Unvermögen willkürlich Stuhl zurückzuhalten, es kommt zu unfreiwilligem Abgang von geformtem oder flüssigem Stuhl oder Winden. Aus Scham sprechen die Betroffenen oft weder mit ihren nächsten Angehörigen noch mit ihrem Partner darüber. Oft wagen sich diese Patienten nicht mehr außer Haus und sind sozial isoliert.

Ursachen

Die Ursachen sind sehr vielschichtig und sind nur durch genaue Anamnese und spezielle Untersuchungsverfahren zu diagnostizieren.

Leichtes Stuhlschmieren kann durch große Hämorrhoiden verursacht sein.

Ein Geburtstrauma mit ausgeprägtem Dammriss kann zur Verletzung des Schließmuskels und damit zur völligen Inkontinenz führen.

Bei Frauen mit mehreren Entbindungen kann es aufgrund der Beckenbodenüberdehnung und -senkung in späterer Folge zu unterschiedlicher Ausprägung der Inkontinenz kommen.

Nach einem Schlaganfall kann eine Lähmung des Schließmuskels zu Inkontinenz führen.

Nicht zuletzt kann ein chirurgischer Eingriff am After die Ursache sein.

Untersuchung

Zur Untersuchung und Abschätzung des Ausmaßes der Stuhlinkontinenz dient die Schließmuskeldruckmessung. Dabei wird eine kleine Sonde in den After eingeführt. Mit Hilfe einer Messvorrichtung kann die Schließmuskelkraft in Ruhe und beim Kneifen beurteilt werden.

Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei. Zusätzliche Information über den Schließmuskel liefert eine Ultraschalluntersuchung des Afters.

Behandlung

Nach dem jeweiligen Befund richtet sich die individuell abgestimmte Behandlung:
Beckenbodengymnastik, Schließmuskeltraining, Biofeedback sowie operative Schließmuskelrekonstruktion sind nur einige der vielen Möglichkeiten.