Die Behandlung von Krampfadern

Rosskastanienpräparate, rotes Weinlaub, Flavonoide

Diese Substanzen können in Tablettenform eingenommen werden bzw. als Salben auf die Beine aufgetragen werden. Der Wirkungsmechanismus ist noch nicht endgültig geklärt. Man geht heute davon aus, dass die Substanzen abschwellend und entstauend auf die Beine wirken. Somit können hauptsächlich die in Gruppe A angeführten Beschwerden behandelt werden.

Kompression

Kompressionsstrümpfe bzw. Kompressionshosen oder elastische Bandagen wirken ebenfalls entstauend und abschwellend. Dadurch können die Beschwerden gut behandelt werden. Die Wirkung hält allerdings nur solange die Kompressionsstrümpfe oder Bandagen getragen werden. Die Kompression wird auch in Kombination mit der Verödungsbehandlung und der Operation angewendet.

Verödung (Sklerosierung), Schaumverödung

Dabei wird ein flüssiges oder schaumförmiges Verödungsmittel in die Venen eingespritzt. Das Mittel führt zur Reizung der Veneninnenwand, dadurch kommt es zum Verschluss und in der Folge zum Auflösen der krankhaften Vene. Idealerweise werden kleine Krampfadern bzw. Besenreiser verödet. Bei größeren ausgeprägte Krampfadern ist eine operative Sanierung zielführender.

Die Prinzipien der Venenoperation

Stadiengerechte Operation:

Es werden prinzipiell nur geschädigte Venenanteile entfernt.

Minimalinvasive Techniken:

Örtliche Betäubung, winzige Hautinzisionen, feine Operationsinstrumente, Mikrohäkchen etc. führen zu optimalen Operationsergebnissen. Auf diese Weise entstehen kaum postoperative Hämatome oder Schmerzen. Die kleinen Hautschnitte verheilen ohne sichtbare Narben und ein dementsprechendes kosmetisches Ergebnis wird erzielt.

Rasche postoperative Mobilisation

Der Eingriff kann ambulant oder maximal mit 1 Übernachtung durchgeführt werden.

Postoperative Bewegung ist die beste Prophylaxe gegen eine Thrombose.

Welche Operations­möglichkeiten gibt es grundsätzlich?

Die Varady-Methode

Hier reicht ein kleiner Einschnitt in die Haut. Mit einem häkelnadelähnlichen Instrument wird die Krampfader herausgelöst, mit Klemmen fixiert und herausgezogen. Die feinen Einstiche werden meist verklebt. Es bleiben kaum Narben sichtbar.

Die Stripping-Methode

Das Venenstripping ist der goldene Standard der Venenchirurgie. Dabei werden die betroffenen Stammvenen (die vordere: Vena saphena magna oder die hintere: Vena saphena parva) gestrippt = herausgezogen. Dabei wird entweder in der Leistenfalte oder in der Kniekehlenfalte ein ca. 2 cm langer Hautschnitt gemacht, die Stammvene aufgesucht, durchtrennt und mit Hilfe eines Fadens der erkrankte Anteil der Stammvene entfernt. Gesunde Abschnitte werden belassen (für eine eventuelle spätere Bypass-Operation). Wichtig ist, dass in der Leiste bzw. Kniekehle sämtliche einmündenden Seitenäste exakt unterbunden werden, damit später daraus keine neuen Krampfadern entstehen können.

Laser Stripping

Bei diesem Verfahren wird durch Punktion einer Krampfader ein Laserlichtleiter eingeführt, durch dessen Energie es zum kompletten Verschluss der Vene kommt. Die veschlossene Vene muss nicht entfernt werden, sie wird vom Körper abgebaut.

Medikamente

Sie lindern lediglich die Beschwerden und wirken unterstützend bei weiteren Behandlungsmaßnahmen. Die verabreichten Medikamente stärken in erster Linie die Innenwand der Vene.

Spritzenbehandlung

Sie eignet sich vor allem für kleinere Krampfadern oder Besenreiser. Es wird eine spezielle Lösung in die Vene gespritzt. Diese bewirkt in Kombination mit einer Kompression mittels Gummistrupf ein Verkleben der Venenwände und die Abheilung.

Worauf ist nach dem Eingriff zu achten?

Bitte beachten Sie, wenn der Eingriff ambulant durchgeführt wird, ist das Reaktionsvermögen vorübergehend durch Medikamente beeinträchtigt. Lassen Sie sich bitte unbedingt nach dem Eingriff abholen. Sie sollten in diesem Zeitraum nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und keine Arbeiten an Maschinen verrichten.

Die Bandagen, mit denen Ihre Beine nach der Operation umwickelt werden, dürfen bis zur Kontrolluntersuchung am nächsten Tag nicht abgenommen werden.